MUSICAL SCHINDERHANNES

2010 war ein großes Jahr für die Schinderhannesfestspiele. Mit Julchen gelang es auf Anhieb, ein Musical auf einem hart umkämpften Markt zu platzieren. Nach dem großen Erfolg 2010 servierte das Autorenduo Braun/Becker bei den Schinderhannesfestspielen 2012 einen weiteren, ganz besonderen Leckerbissen:

                              Carl Zuckmayers Schinderhannes.

Autor Michel Becker und Komponist Carsten Braun haben aus Zuckmayers Klassiker ein Musical geformt, das die Zuschauer in seinen Bann zog.

Michel Becker: "Carl Zuckmayers Stück führt uns tief in den Mythos Schinderhannes. Er macht uns mit den Gründen bekannt, die dazu führten, dass ein unbedeutender, gemeiner Regionalganove zum einem selbst international beachteten Räuberhauptmann werden kann, zum 'German Robin Hood'. Der Hannes war ein Guter! hört man auch heute noch viele sagen. Das stimmt auch! Aber es trifft nicht auf den Hannes zu, der wirklich gelebt hat. Der gute Hannes ist der, der in den Geschichten des Volksmundes den Armen gab, was er den Reichen genommen hatte."

Der Erfolg meines Schinderhannes liegt darin, hat Zuckmayer einmal gesagt, "dass sich jedermann, ob er's weiß oder nicht, insgeheim mit ihm und seinem Wesen identifiziert."

Carl Zuckmayer hat wie kein zweiter das "edle Schinderhannesbild" in unseren Köpfen geprägt. Zunächst durch sein Schauspiel, dann aber noch viel stärker durch Käutners Schinderhannesfilm von 1958. Seien Sie ehrlich, sieht der Hannes in Ihrem Kopf nicht aus wie Curd Jürgens? In Wirklichkeit war er erst 23 Jahre alt, als man ihn aufs Schafott führte.

Das Musical von Carsten Braun und Michel Becker nimmt Zuckmayers Schinderhannesbild auf, führt tief hinein den Prozess der Mythologisierung, entlarvt diesen aber als Mythos.