DER SCHIRMHERR

Edgar Reitz, Schirmherr der Schinderhannesfestspiele 2012.

Edgar Reitz wird am 1. November 1932 mitten im Hunsrück, in Morbach, als Sohn eines Uhrmachers geboren. Schon in der Schule zieht es ihn zu Schauspiel und Regie. Nach seinem Abitur 1952 geht er nach München. Er studiert Theaterwissenschaften, Germanistik, Kunstgeschichte und Publizistik. Erste Gedichte und Erzählungen erscheinen, er nimmt Schauspielunterricht und spielt an der Universität Theater. 1953 startet Edgar Reitz erste Filmversuche, danach lernt er das Handwerk als Assistent bei Kulturfilmen. Zwischen 1962 und 1965 arbeitet er als Leiter der Abteilung für Entwicklung und Experiment bei einem Werbefilmunternehmen und inszeniert in dieser Funktion Kurz- und Experimentalfilme.

1963 gründet er gemeinsam mit Alexander Kluge das mit der Hochschule für Gestaltung Ulm verbundene Institut für Filmgestaltung und lehrt dort bis 1968 Regie und Kameratheorie. 

1967 erhält Edgar Reitz für seinen Spielfilm Mahlzeiten auf dem Festival in Venedig  eine Auszeichnung als bestes Erstlingswerk.  1971 gründet er in München die Edgar Reitz Filmproduktion (ERF). Ende der 70er Jahre reift bei Reitz die Idee für ein Filmprojekt über die Heimat, den Hunsrück.

1979 beginnt Reitz mit seiner Arbeit an der "Heimat"-Trilogie. Darin erzählt er ein Stück deutscher Geschichte am Beispiel der Familie Simon aus dem Hunsrück-Dorf Schabbach. Der erste Teil der Trilogie "Heimat - Eine deutsche Chronik" läuft 1984, der zweite Teil "Die zweite Heimat - Chronik einer Jugend" 1992. Der Abschluss der Trilogie, "Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende", folgt 2004.

Edgar Reitz ist 2004 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet worden. Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz als Literaturpreis für Verdienste um die deutsche Sprache und das künstlerischen Wort verliehen. Zu weiteren Trägern der Auszeichnung zählen Mario Adorf, Armin Müller-Stahl, Udo Lindenberg und Volker Schlöndorff.